von phorkyas
Warum bin ich noch hier?
Aus mir quellen die Texte nicht. Mein Stimmchen ist so dünn, es ist schon längst verstummt. In eine Ecke sollte ich mich kriechen und warten, dass es vorbei geht. Was vorbeigeht?
Dieser Text.
Die Worte darin sollen vorbeifahren wie ferne Wolken. Pink angerotzt von der Sonne, die sich auch schon lieber verpisst. Fern, starr, ziehen sie vorbei wie an Gestänge. Auch uns haben wir arretiert. Der Zombie steigt aus dem Bus und betritt sein Büro. Er könnte doch seine Arme kommandieren und seine Beine. Er kann doch sagen: Arm heb‘ dich in die Höhe. Und dieser kleine Moment, in dem er es sagen könnte oder auch nicht, wie leicht könnte da die Materie werden, die er bewegt oder nicht bewegt, könnte nicht alles transparent werden in dieser Bewegung oder Nichtbewegung. Aber er glotzt nur auf die Wolke und hängt weiter an der Schiene.
Sagt: Ich.
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Brief an Phorkyas, den einmaligen Denker! ( Ja, das stimmt so und dazu noch: Analytiker, Skeptiker, Romantiker … !)
Ich bin ja nicht mehr so oft auf Twoday, seitdem ich mich vor einem starken Jahr auf der FB-Plattform habe registrieren lassen. Doch hin und wieder werfe ich einen Blick über meine lou-salome-seite hinaus und dann schaue ich sehr gerne hier hinein. Deine Beiträge ( ich gestehe aber, nicht alle gelesen zu haben!) sind sehr durchdacht und vor allem, was mir gut gefällt, sie regen zum Nachdenken an. Und wenn es die Zeit erlauben würde, dann würde ich zu gerne hier wie auch beim Blognachbarn G.Keuschnig kommentieren. Ich brauche, wenn ich inhaltlich eine stimmige Antwort geben möchte, länger Zeit, als manch‘ andere, die ich gerne als MG’s* bezeichne.
Internetpräsenz frisst viel Zeit und da man auf Twoday nicht mit einem schnellen „gefällt-mir“-Klick seine Zustimmung bzw. eine zur Kenntnisnahme bezeugen kann, verhalte ich mich leise. Das schadet natürlich Blogs wie Deinem, denn Du musst ja denken, wenn kein Kommentar geäußert wird, liest es eh niemand mit. So liegt es im eigenen Ermessen, mache ich weiter oder nicht.
Allerdings, der große Vorteil von Blogs wie diesem hier ist, man kann wunderbar Texte veröffentlichen. Lange Texte, wissenschaftliches, prosaisches, Streitthemen und und und. Das geht auf FB irgendwie nicht. Wenn es dort zu qualitativ guten Posts kommt, gehen die dort in einer rasanten Schnelligkeit unter, was ich wiederum sehr bedauere. Manchmal ertrinkt man in den Nachrichtenfluten. Da schätze ich die Ruhe, die für Deinen Blog jetzt zum Aus führen könnte, die hier auf TwoDay herrscht.
Nuja … ich bin hier nun keine große Trostspenderin, besonders weil ich so selten vor Ort bin und wenn, dann mit Aufmunterungsworten. Aber ich versuche es trotzdem mit einem: Mach weiter, Phorkyas. Halt sparsamer. Aber mach weiter. Deine Beiträge sind für mich wohl manchmal exotisch, aber das ist ja das Schöne daran, dass Du etwas schreibst, was ich nie schreiben würde.
Bis bald wieder … liebe Grüße von lou-salome aus der nahen Nachbarschaft
* Zu den MG’s: Ist ein Familienausdruck. Eine redselige Vorfahrin hieß mit Nachnamen Mack. Und sie redete wie ein Maschinengewehr. Und da lag es nahe sie „Mack’ene Gosch“ zu bezeichnen. Der Begriff steht bis heute hier in meiner Familie 🙂
Liebe lou-salome,
vielen, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich weiß nicht – na, der macht mich schon etwas verlegen.
– Ich hänge ja doch auch oft lange im Netz rum und langweile mich, und trotzdem nehme ich mir nicht die Ruhe und Zeit, auf einen Deiner Texte zu antworten. Diese Art von schlechtem Gewissen scheint mir also wohlbekannt.
Manchmal wünsche ich so ruhigen, ausdrucksgehemmten Menschen (wie mir) auch eine MG – oder ’nen Blog? – Ich würde ja versuchen jeden davon abzuhalten, überhaupt sollte man das Internet vielleicht endlich ausschalten und hinausgehen in diese goldenen Herbsttage. Oder die Arretierung lösen.
Herzlichen Gruß von Astronaut zu Astronaut,
Phorkyas
Hinaus in die goldenen Tage oder in die regennassen, das Laub mit den Füßen aufwirbeln und alles einfach sein lassen: Das Notwendige wird von selbst geschehen.
Yep. Das Netz oder die Welt kann einem getrost am Hinterteil vorbeigehen…
(vgl. auch: http://www.aleatorik.eu/2011/10/22/beschaftigen-bewegen-beruhigen-und-beunruhigen )
Wie vieles ist denn Wort geworden
von all dem Glück, das mich durchdrang!
Von all den seligen Accorden
ach, nur ein schwacher, flacher Klang.
Und doch! Wie würde sich’s erlauschen,
war keinem Tag sein Lied vergällt?
Selig eintönig, wie das Rauschen
des Baches, der vom Felsen fällt.
Christian Morgenstern
Hau dem Zombie eins in die Fresse, dann merkt er, dass er nur ein Scheinzombie ist. Mit den Texten ist das so eine Sache. Gibt es eigentlich irgend einen Scheiß, der noch nicht durch Buchstaben wiedergeboren ist? Nö, alles schon getextet. Die Welt ist vollgetextet. Und die Zombies wollen eh immer nur eins: Den Namen von Sarkotzis Wurf, z.B.
Der ist Giulia.
Lieber Phorkyas, das ist ein schöner Text, mehr noch, es ist einer, der mir nah kommt. Danke! : )
Danke. – Auch für die Verlinkung.
– Muss gerade leider meinen Internetkonsum etwas kleinhalten.