Lauf, Phorky, lauf
von phorkyas
Hier entwickelte sich ein spannender Wettlauf in einer Partie, bei der wir zwischendurch immer schon in die Analyse gingen. Am Ende konnte ich mit meinen weißen Steinen aus der linken oberen Ecke doch flüchten und hätte so gewonnen — allerdings nur, weil mein Gegner im entscheidenden Moment danebengriff:
Der Fehler ist, so meine ich im 61ten Zug. Hätte er so gespielt, so wäre ich nicht mehr herausgekommen und hätte aufgeben müssen:
Die komplette obere weiße Gruppe stirbt!
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Für einen Go-Laien ist das ja der hell abgefahrene Wahnsinn! Cool, Phorky.
War es für mich auch. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles richtig analysiert habe, und ob da nicht doch noch etwas mehr drin ist. – Meine Erklärungen sind vielleicht auch was spärlich, aber man sieht hoffentlich im zweiten Bild deutlich, dass die weiße Gruppe nur ein sicheres Auge hat und irgendwie versucht hat da rauszulaufen. – Am linken Rand geht wohl nichts mehr, da ist kein Auge drin.
Gestern brachen auf dem Go-Brett auch ein paar Feuer aus. Nach einem groben Fehler hab ich dann schließlich meine ganze Stellung abgefackelt, aber’s hat noch schön geleuchtet.. bekomm ich leider wahrscheinlich nicht ganz rekonstruiert.
Dramatische Go Inszenierung. Wie in meiner Lucia di Lammermoor Oper. Schööön!
Na klar is‘ da ein Drama. Das macht auch die Freude dran: Teil dieses Dramas zu sein. Den anderen in den Schwitzkasten zu nehmen oder selbst sich verzweifelt aus den Schwierigkeiten winden zu wollen..
Das Menschenantlitz ungeschickt
in seinen Händ‘ verbergend
saß er stumm und elend da
in Gram und Pein ersterbend.